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Social Recruting

von  Mittelstand-Digital Zentrum Tourismus Zuletzt aktualisiert am: 22.06.2025 um 13:38

In diesem Kurs werden die Grundlagen von Social Recruiting vermittelt. Neben der Begriffserklärung, erklärt dieser Kurs Ihnen wie Social Recruiting in der Praxis am besten umgesetzt wird und wie Sie eine gute Strategie erstellen können.

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Was ist Social Recruiting?

Hier erfahren Sie, was sich hinter dem Begriff verbirgt und warum immer mehr Unternehmen auf diese Art der Personalsuche setzen. Sie lernen, wie Social Recruiting funktioniert und wie Sie selbst eine geeignete Strategie entwickeln können, um künftig mit Hilfe von Social Media geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. In dieser ersten Lerneinheit lernen Sie die beiden Arten des Social Recruiting kennen und erfahren, welche Vorteile sie bieten.

Szenario:

Sie benötigen dringend Unterstützung in Ihrem Unternehmen. Aber Ihnen fehlt die Zeit und das Geld, um Ihre offene Stelle in allen relevanten Medien auszuschreiben und den damit verbundenen administrativen Aufwand zu bewältigen. Zum Glück sind Sie Social-Media-affin. Deshalb sind Sie bereits auf den wichtigsten Portalen mit eigenen Profilen vertreten, die zeigen, wer Sie sind und wofür Sie als Arbeitgeber stehen. Sie erfüllen alle Voraussetzungen, um Social Recruiting zu betreiben - also Mitarbeitende über Social Media zu suchen.


In dieser Lerneinheit erwartet Sie:

  • Was ist Social Recruiting? 
  • Welche Vorteile bietet Social Recruiting?

Die Lerneinheit als Video:


Die Zusammenfassung des Videos:

Was ist Social Recruiting? 

Unter Social Recruiting - auch Social Media Recruiting oder Social Hiring genannt - versteht man die Personalsuche in sozialen Netzwerken. Statt klassische Stellenanzeigen zu schalten, suchen Arbeitgeber beim Social Recruiting auf LinkedIn, Xing, Facebook oder TikTok nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten. Dabei können sie zwei Wege gehen.

 

Social Distribution bzw. Active Sourcing 

Beim Active Sourcing nutzen Arbeitgeber die Profile potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten in sozialen Netzwerken, um Personen herauszufiltern, die auf die Stelle passen könnten. Wenn Sie beispielsweise eine IT-Spezialistin oder einen IT-Spezialisten suchen, können Sie auf LinkedIn mit Stichworten wie IT oder UI/UX Design oder Standortsuche gezielt geeignete Talente herausfiltern. Wenn Sie sich die Trefferliste genau ansehen und die Profile der angezeigten Fachkräfte studieren, können Sie so herausfinden, wer zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passen könnte und diese Person direkt anschreiben. 

Ob diese Person aktiv auf Jobsuche ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Denn auch wenn kein eigenes Interesse besteht, kann die Person Ihre Anfrage in ihrem Netzwerk weiterleiten. So können Sie sicher sein, dass geeignete Kandidatinnen und Kandidaten auf Ihre Vakanz aufmerksam werden. Darüber hinaus gaben bei einer Forsa-Umfrage im Jahr 2022 37 Prozent der Befragten an, wechselwillig zu sein, aber nicht aktiv auf Jobsuche zu sein. Mit Social Recruiting identifizieren Sie genau diese Talente, die sonst nie auf Ihre Stellenanzeige aufmerksam geworden wären.

 

Social Profiling bzw. Internet Sourcing 

Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, im Social Web für Ihre Stelle zu werben. Social-Media-Anzeigen, in denen Sie sich und Ihre offene Stelle attraktiv präsentieren, können genau an die gewünschte Zielgruppe ausgespielt werden. Auch Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn haben eigene Jobportale, die Sie für Ihr Internet Sourcing nutzen können. Wichtig ist dabei, dass Sie die Anzeige auf das jeweilige Social Network zuschneiden. Auf LinkedIn müssen Sie potenzielle Mitarbeitende anders ansprechen als beispielsweise auf Facebook. Anders als beim Active Sourcing sprechen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten nicht direkt an. Ihre Anzeige spricht für sich und motiviert die Social Media-Nutzenden, sich bei Ihnen zu bewerben.

 

Employer Branding als Basis 

Für wen macht Social Recruiting Sinn? Ganz einfach: Für alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die bereit sind, sich und ihr Unternehmen in sozialen Netzwerken zu präsentieren. Denn wer Bewerberinnen und Bewerber online anspricht, sollte ihnen auch die Möglichkeit geben, sich dort ein Bild von ihrem möglichen nächsten Arbeitgeber zu machen. Bevor Sie also Social Recruiting ausprobieren, sollten Sie sicherstellen, dass Sie Ihre eigene Arbeitgebermarke in den sozialen Netzwerken aufgebaut haben. Wenn Sie regelmäßig relevante Inhalte posten, die Ihre Unternehmenskultur, Ihre Benefits oder Ihre Unternehmenswerte zeigen, werden Sie attraktiv für Fachkräfte, die Sie entweder direkt angesprochen oder durch eine Social-Media-Anzeige auf Ihr Profil aufmerksam gemacht haben. Kurz: Betreiben Sie Employer Branding! Nur so werden Ihre Social Recruiting Bemühungen von Erfolg gekrönt sein.

 

Welche Vorteile hat Social Recruiting? 

Jeder Arbeitgeber kennt den Aufwand, der mit einer Stellenausschreibung verbunden ist. Stellen müssen ausgeschrieben, Bewerbungsunterlagen gesichtet, geeignete Bewerber eingeladen, ungeeignete Bewerber aussortiert und informiert werden. Dieser administrative Aufwand kann durch Social Recruiting deutlich minimiert werden. Denn Sie sprechen aktiv oder passiv genau die Personen an, die Ihrem Suchprofil entsprechen. Durch die direkte Ansprache können Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen und mögliche Hindernisse ausloten.

Gleichzeitig senkt Social Hiring auch die Kosten, denn Stellenanzeigen sind teuer. Investiert man die Zeit hingegen in Active Sourcing, fallen gar keine Kosten an. Auch das Internet Sourcing, also das Buchen von Anzeigen in sozialen Netzwerken, kostet deutlich weniger als eine klassische Stellenanzeige in der Tageszeitung oder auf einem Jobportal wie Stepstone.

Ein weiterer Vorteil von Social Recruiting besteht darin, dass auch Kandidatinnen und Kandidaten erreicht werden, die nicht aktiv auf Stellensuche sind - aber offen für neue berufliche Herausforderungen. Da die meisten Berufstätigen heute auch privat in den sozialen Medien aktiv sind, erreicht Ihr Stellengesuch beispielsweise auf Facebook auch Menschen, die eine klassische Stellenanzeige nie wahrgenommen hätten. Ein klarer Vorteil auf einem Arbeitsmarkt, in dem die besten Fachkräfte fest angestellt sind.

Hinzu kommt: Gerade junge Fachkräfte lesen kaum noch Zeitung und nutzen auch seltener klassische Jobportale. Deshalb erreicht man junge Talente am besten dort, wo sie sich am liebsten aufhalten: In den sozialen Medien.

Mit kreativen Inhalten, die Sie für das Internet Sourcing entwickeln, stärken sie am Ende auch Ihre Employer Brand. Und präsentieren Sich als moderner, attraktiver Arbeitgeber. 


Weiterführende Informationen:


Übung zur Lerneinheit:

Klasse, die erste Lerneinheit zum Thema Social Recruiting ist geschafft. Testen Sie jetzt Ihr neues Wissen in einem kleinen Quiz!


Szenario:

In dieser Lerneinheit haben Sie erfahren, was man unter Social Recruiting versteht und warum es Ihren Bewerbungsprozess bereichern kann. Was Sie beim Social Recruiting beachten sollten und welche Kanäle dafür nutzbar sind, erfahren Sie in der nächsten Lerneinheit.

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Social Recruiting in der Praxis

In dieser Lerneinheit erfahren Sie, was Sie tun können, um erfolgreich in sozialen Netzwerken zu rekrutieren und welche Kanäle sich dafür eignen, erfahren Sie in dieser Lerneinheit.

Szenario:

Sie kennen sich mit Social Media aus, zögern aber noch, Social Recruiting auszuprobieren. Sie möchten vorab mehr darüber erfahren, wie es in der Praxis eingesetzt werden kann und worauf Sie bei der Personalsuche über Social Media achten müssen. Genau das erfahren Sie in dieser Lerneinheit.


In dieser Lerneinheit erwartet Sie:

  • Was müssen Sie beim Social Recruiting beachten? 
  • Welche Social-Media-Kanäle eignen sich für Social Recruiting?

Die Lerneinheit als Video:


Die Zusammenfassung des Videos:

Um erfolgreich Social Recruiting zu betreiben, sollten Sie einige Dinge beachten.

Do´s

1. Strategie entwickeln 

Wie bei jedem Projekt sollten Sie auch Ihren Social Recruiting Aktivitäten eine fundierte Strategie zugrunde legen. Was ist das Ziel Ihrer Aktivitäten - die Besetzung konkreter Stellen oder ggf. der Aufbau eines Talentpools? Wollen Sie Active Sourcing oder Internet Sourcing betreiben? Auf welchen Portalen sind geeignete Kandidatinnen und Kandidaten aktiv? Wie hoch ist Ihr Budget? Wie lange soll die Kampagne dauern? Wer aus Ihrem Team kümmert sich um die Anzeigenkampagne und die Kommunikation mit den Kandidatinnen und Kandidaten? Es gibt viele Fragen, die Sie sich stellen sollten. Eine gut durchdachte Strategie beantwortet sie und hilft, den Erfolg zu messen, damit die Aktivitäten immer effizienter werden.

2. Feste Ansprechpartner definieren 

Insbesondere das Active Sourcing, also die aktive Ansprache möglicher Kandidatinnen und Kandidaten, ist zeitintensiv. Auch in den sozialen Medien muss schnell reagiert werden, sei es auf einen Hasskommentar oder auf eine Nachricht einer Kandidatin oder eines Kandidaten. Die dafür notwendigen Ressourcen müssen eingeplant werden.

3. Inhalte kanalgerecht gestalten 

Jedes soziale Netzwerk funktioniert anders und damit auch die Art und Weise, wie die Mitglieder miteinander kommunizieren. Auch wenn Sie als Unternehmerin oder Unternehmer immer authentisch bleiben sollten, ist es ratsam, Stil und Tonalität von Werbeanzeigen oder Direktnachrichten den Gepflogenheiten des jeweiligen Mediums anzupassen. Außerdem wichtig: Gestalten Sie alle Inhalte immer responsiv, damit sie auch mobil abgerufen werden können. Nur so wecken Sie das Interesse aller verfügbaren Fachkräfte.

4. Individuelle Ansprache 

Social Recruiting ist in Deutschland mittlerweile weit verbreitet. Dies hat zur Folge, dass Fachkräfte mehrmals im Monat, teilweise sogar mehrmals in der Woche auf Stellenangebote angesprochen werden. Auch beworbene Posts werden immer häufiger. Um sich abzuheben, hilft nur eines: die individuelle Ansprache der Kandidatinnen und Kandidaten. Statt „Sie haben ein interessantes Profil“ in eine Direktnachricht zu schreiben, gehen Sie lieber auf bestimmte Kenntnisse oder Fähigkeiten der Kandidatin oder des Kandidaten ein. Auch Ihre Stellenanzeigen im Internet Sourcing sollten kreativ, ansprechend und vor allem authentisch sein. Ein Bild oder Video sagt mehr als tausend Worte. 

5. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbinden 

Wer kann besser erklären, wie toll Ihr Unternehmen ist, als Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Ermutigen Sie sie, offen und authentisch aus ihrem Arbeitsalltag zu berichten - sei es vom Messeauftritt oder vom Betriebsfest - das sagt mehr über Ihre Benefits und Ihre Unternehmenskultur aus als jede Stellenanzeige.

Don´ts

Natürlich gibt es auch beim Social Recruiting Fallstricke, in die Sie auf keinen Fall tappen sollten. 

1. Unternehmensprofil nicht pflegen oder zu werblich gestalten 

Um in einem Social Media Kanal nach Personal zu suchen, müssen Sie dort selbst mit einem Unternehmensprofil vertreten sein. Einfach anlegen und nicht befüllen reicht jedoch nicht aus. Auch die ausschließliche Verbreitung von werblichen Inhalten lässt Ihr Unternehmen unattraktiv erscheinen. Betreiben Sie daher unbedingt Employer Branding: Zeigen Sie sich und Ihr touristisches Produkt. Lassen Sie potenzielle Bewerberinnen und Bewerber virtuell an Ihrem Arbeitsalltag teilhaben und posten Sie regelmäßig relevante Inhalte. Auch die Mitgliedschaft in Interessengruppen und Netzwerken kann hilfreich sein. Sie etabliert Sie als Expertin oder Experten und eröffnet Ihnen weitere Möglichkeiten, Ihre offene Stelle zu präsentieren. 

2. Social Recruiting Aktivitäten nicht messen 

Vakanz nach 30 Tagen nicht besetzt - ein Misserfolg? Nicht unbedingt. Denn in den sozialen Medien können Sie all Ihre Aktivitäten verfolgen und im Nachhinein auswerten. Welche Anzeige hat besonders gut funktioniert? Auf welche Nachrichtenformulierung gab es die wenigsten Antworten? Analysieren und bewerten Sie Ihre Social Recruiting Kampagne, lernen Sie für die Zukunft. Und bauen Sie im Zweifelsfall einen Talentpool auf oder knüpfen Sie Kontakte, die Ihnen in Zukunft nützlich sein können.


Diese Kanäle eignen sich für Social Recruiting

Generell gilt: Jeder Social-Media-Kanal, auf dem sich geeignete Kandidatinnen und Kandidaten befinden, eignet sich für Social Recruiting. Je mehr Mitglieder das Netzwerk hat, desto größer ist die Chance, dort Ihren nächsten Mitarbeiter oder Ihre nächste Mitarbeiterin zu finden.

 

Xing und LinkedIn 

Die Business-Netzwerke LinkedIn und Xing sind natürlich die ersten Anlaufstellen. Die Mitglieder verraten in ihren Profilen meist alles, was man über sie wissen muss - eine gute Voraussetzung für Active Sourcing. Allerdings ist hier natürlich auch die Konkurrenz am größten. Eine individuelle Ansprache sowie eine aussagekräftige Arbeitgebermarke und schlanke, moderne Bewerbungsprozesse sind hier Pflicht.

 

Facebook 

Auf Facebook sind die Mitglieder vor allem privat unterwegs. Aber nicht nur. Daher eignet sich das soziale Netzwerk sowohl für Active Sourcing als auch für Internet Sourcing. Auch hier gilt: Bereiten Sie Ihre Inhalte kanalgerecht auf. Und seien Sie individuell in der Ansprache. Suchen Sie Absolventen, junge Fachkräfte oder Auszubildende? Dann sollten Sie in einem anderen sozialen Medium suchen.

 

Instagram und TikTok 

Nämlich auf Instagram und TikTok. Diese Netzwerke werden von ihren (meist sehr jungen) Mitgliedern rein privat genutzt. Das heißt aber nicht, dass Sie hier keine Anzeigen schalten können, um für offene Stellen zu werben. Kreative und humorvolle Inhalte sind hier Trumpf, ebenso wie Videos. So wecken Sie das Interesse von Menschen, die Sie über klassische Stellenanzeigen nie erreicht hätten.

 

X (ehemals Twitter) 

Ähnliches gilt für X. Zwar können Sie auch hier auf Ihre Stellenanzeige verweisen. Allerdings kommt es auf die Gestaltung, den Kontext und vor allem auf die verwendeten Hashtags an. Außerdem müssen Sie sich aufgrund der Zeichenbegrenzung kurz fassen. Wenn Sie beispielsweise ein Arbeitgeber sind, der neue Arbeitsmodelle anbietet, können Sie sich an einer Diskussion zu diesem Thema beteiligen. Und kurz und prägnant darstellen, warum moderne Arbeitszeitmodelle in Ihrem Unternehmen Standard sind - mit Link zur Stellenanzeige auf Ihrer Website.


Weiterführende Informationen:

Übung zur Lerneinheit:

Klasse, die zweite Lerneinheit zum Thema Social Recruiting ist geschafft. Testen Sie jetzt Ihr neues Wissen in einem kleinen Quiz!


Szenario:

Sie wissen nun, auf welchen Social Media Kanälen Sie nach geeignetem Personal suchen können und was Sie dabei beachten müssen. Sie haben verstanden, dass es einer fundierten Strategie bedarf, um Social Recruiting erfolgreich zu betreiben. Wie Sie diese Strategie erstellen, erfahren Sie in der nächsten und letzten Lerneinheit dieses Grundlagenkurses.

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Erstellung einer Social Recruiting Strategie

Hier lernen Sie, wie Sie eine Social Recruiting-Strategie entwickeln.

Szenario:

Nachdem Sie sich einen Überblick über die Möglichkeiten und Fallstricke des Social Recruiting verschafft haben, möchten Sie am liebsten gleich loslegen und Ihre eigene Social Recruiting Strategie entwickeln. In dieser Lerneinheit erfahren Sie, wie das geht.


In dieser Lerneinheit erwartet Sie:

  • Wie erstellt man eine Social-Recruiting-Strategie? 
  • Was sollte man dabei beachten? 

Die Lerneinheit als Video:


Die Zusammenfassung des Videos:

Ihr Weg zur Social-Recruiting-Strategie 

1. Ziele, Budget und Zeitrahmen festlegen 

Die Grundlage jeder Social-Recruiting-Strategie ist die Festlegung konkreter Ziele und eines zeitlichen und finanziellen Rahmens, innerhalb dessen Sie Ihre Ziele erreichen wollen. Es ist wichtig, dass Ihre Ziele "smart" sind, d.h. spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert, damit sie evaluiert werden können. Ein Ziel könnte beispielsweise lauten: „Wir wollen bis zum Tag X 30 potenzielle Fachkräfte angesprochen und damit mindestens fünf Gespräche initiiert haben“.  

Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen: Wollen Sie eine bestimmte Stelle besetzen oder einen Talentpool aufbauen? Setzen Sie ausschließlich auf Social Recruiting oder flankieren Social Media nur Ihren Rekrutierungsprozess? Denn daraus leiten sich Ihre konkreten Social Recruiting Ziele ab. 

Bevorzugen Sie Active Sourcing, also die direkte Ansprache von Kandidatinnen und Kandidaten? Oder wollen Sie Bewerbungen über Anzeigen generieren, also Internet Sourcing betreiben? Diese Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von Ihrem Budget und dem Zeitdruck, unter dem Sie bei der Personalsuche stehen. Außerdem müssen Sie Ihre Zielgruppe berücksichtigen. Suchen Sie beispielsweise nach gefragten Fachkräften, sollten Sie verstärkt auf die Direktansprache setzen. Werben Sie auf Instagram, kommen nur Anzeigen in Frage.

 

2. Verantwortlichkeiten und Kommunikationsrichtlinien festlegen. 

Anschließend sollten Sie festlegen, wer in Ihrem Unternehmen welche Aufgaben beim Social Recruiting übernimmt, um einen reibungslosen Ablauf der Kampagne zu gewährleisten. Wer schreibt Kandidatinnen und Kandidaten an? Wer erstellt und beobachtet die Anzeigen? Wer kommentiert oder teilt Inhalte potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um einen Dialog zu initiieren? All dies sollte festgelegt werden. 

Darüber hinaus ist es wichtig, vor dem Start der Kampagne Kommunikationsrichtlinien zu entwickeln. Darin legen Sie beispielsweise fest, ob Sie Interessierte duzen oder siezen, wie schnell Sie im Social Web reagieren und was Sie bei negativen Kommentaren oder einem Shitstorm tun. Diese Leitplanken helfen Ihren Kampagnenverantwortlichen, stets zeitnah und kompetent zu reagieren. Das beugt unerwünschten Reaktionen und damit Imageschäden vor.

 

3. Kanäle auswählen

Im nächsten Schritt wählen Sie die Social-Media-Kanäle aus, in denen Sie nach potenziellen neuen Mitarbeitenden suchen. Dabei sollten Sie berücksichtigen, wo sich geeignete Fachkräfte bevorzugt aufhalten. Sind Sie auf der Suche nach Azubis, lohnt sich die Suche auf TikTok. Für eine erfahrene Fachkraft hingegen ist LinkedIn eine geeignete Plattform. Beachten Sie, dass einige Fachkräfte Nischennetzwerke nutzen. Für Entwickler ist GitHub ein solches Beispiel. 

 

4. Bewerbungsprozess optimieren 

Teil Ihrer Social-Recruiting-Strategie sollte auch die Optimierung des Bewerbungsprozesses sein. Interessenten sollten sich mit einem Klick auf die Anzeige schnell und unkompliziert bewerben können. Einige Plattformen bieten hierfür mittlerweile passgenaue Lösungen an, wie z.B. Single Job Ads auf LinkedIn. Auch auf Ihrer Homepage sollten die Hürden so niedrig wie möglich sein. Ein responsives Bewerbungsformular ist hier Pflicht, um auch unterwegs die Möglichkeit zu haben, sich zu bewerben. Wenn Sie selbst nicht über das technische Know-how verfügen, um eine solche Lösung umzusetzen, können Sie eine Agentur beauftragen, die dies für Sie erledigt. 

 

5. Kanalgerechte Inhalte erstellen, Individuelle Ansprache wählen 

Um aus der Masse herauszustechen, lohnt es sich, Zeit und Geld in die Erstellung kreativer Anzeigen zu investieren. Ob ein kurzes Video à la „Wir suchen dich“ oder ein GIF mit den Vorteilen Ihres Unternehmens - passen Sie jede Anzeige an den Kanal an, in dem sie gezeigt wird. Und kommunizieren Sie immer authentisch. 

Auch beim Active Sourcing sollten Sie sich an die Gepflogenheiten des Kanals anpassen. Und nutzen Sie nicht nur die Direktnachricht zur Kontaktaufnahme. Auch ein Kommentar unter dem Post einer potenziellen Mitarbeiterin oder eines potenziellen Mitarbeiters oder das Teilen ihres/seines Posts kann ein Einstieg in eine Diskussion sein.

 

6. Erfolgsmessung

Gerade am Anfang müssen Sie verschiedene Maßnahmen und Herangehensweisen ausprobieren, um herauszufinden, was für Sie funktioniert. Dabei hilft ein fundiertes Monitoring aller Maßnahmen und Kampagneninhalte. Auch während der Kampagne lassen sich damit schnell und unkompliziert Anpassungen vornehmen. Die abschließende Auswertung liefert außerdem wertvolle Hinweise für die nächste Personalsuche. 

 

Tipps und Tricks 

Für den Erfolg Ihrer Kampagne gilt: Weniger ist mehr. Starten Sie lieber mit einem kleinen Budget und ausgewählten Kanälen und evaluieren Sie, was funktioniert. Die Gießkannentechnik hilft Ihnen beim Social Recruiting nicht weiter. Individualität und Authentizität sind gefragt. 

Um die Wirksamkeit Ihrer Anzeigen zu verbessern, können Sie beispielsweise A/B-Tests durchführen. Dabei wird einem Teil der Zielgruppe Anzeige A gezeigt, einem anderen Teil Anzeige B. Schon kleine Unterschiede im Layout können einen großen Unterschied machen. Durch den direkten Vergleich der Interaktionszahlen lernen Sie schnell, was funktioniert und was nicht. 

Versuchen Sie, so viel Reichweite wie möglich zu generieren. Dabei hilft der Einsatz von Multiplikatoren. Dazu gehören in erster Linie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bitten Sie sie, Ihre Stellenanzeige weiterzuleiten und für Sie als Arbeitgeber zu werben. Das erweitert nicht nur den Kreis derer, die Ihre Stellenanzeige sehen. Es funktioniert auch als Empfehlungsmarketing. Gerade für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist dies ein wichtiger Faktor bei der Jobwahl. 

Bauen Sie mit Social Recruiting über die reine Personalsuche hinaus Ihre eigene Community auf. Treten Sie Netzwerken bei und etablieren Sie sich und Ihr Unternehmen dort durch die Teilnahme an branchenspezifischen Diskussionen. Posten Sie regelmäßig für Touristiker relevante Inhalte auf Ihrem Profil. So locken Sie Fachkräfte auf Ihre Seite und schaffen Aufmerksamkeit. Ihr nächster Job findet sich dann fast von selbst.


Weiterführende Informationen:


Übung zur Lerneinheit:

Klasse, die letzte Lerneinheit zum Thema Social Recruiting ist geschafft. Testen Sie jetzt Ihr neues Wissen in einem kleinen Quiz!


Szenario:

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben alle drei Lerneinheiten des Grundlagenkurses Social Recruiting erfolgreich absolviert. Nun geht es an die Umsetzung. Am besten Sie legen direkt los und entwickeln Ihre eigene Social-Recruiting-Strategie.

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